Bewerbung

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Fydrich, sehr geehrte Frau Prof. Dr. Lueken, sehr geehrte Frau (Prof.? Dr.?) Paetow,

ich schreibe Ihnen aus dem Donders Institute für Brain Cognition, Behavior and Neuroimaging in Nijmegen (Niederlande). Vor meiner Abfahrt hatte ich bereits mit Prof. Dr. Fydrich gesprochen über meine Pläne, der Welt die (therapeutischen) Vorteile des Klarträumens näherzubringen. Ich hatte den Eindruck, Sie waren etwas skeptisch, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Aber steter Tropfen höhlt den Stein und auf die Gefahr hin, penetrant zu wirken, möchte ich mich abermals in Erinnerung rufen.

Im luziden Träumen steckt meiner Meinung nach viel therapeutisches Potential. Von der (bereits belegten) Möglichkeit der Alptraumbekämpfung (Holzinger, Wien) (Alptraumprävalenz im Übrigen 5% (Schredl, Mannheim)) über damit eng assoziierte PTBS-Interventionen (Mädel, Zürich) und letztlich theoretisch (endlich) eine psychologische Interventionsmöglichkeit bei Schizophrenie (Dresler, Nijmegen) gehe ich von einer wirksamen Prophylaxe gegen Alzheimer aus. Anektotische Berichte über Angstbewältigung findet man in der Klartraumszene außerdem immer wieder, wobei ich nicht sicher bin, ob das luzide Träumen hier wirklich einen Mehrwert bieten kann zur klassischen Konfrontationstherapie, da ich die Versuchung der Vermeidung im Wege einer luziden Traumtherapie doch recht hoch einschätze. Nichtsdestotrotz kann das luzide Träumen hier eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn es der Patient wünscht, denn für manch einen ist der Schritt der Konfrontation im Traum vielleicht der am ehesten gangbare Weg.

Ich werde deswegen eine Laufbahn als klinischer Psychologe einschlagen, um mit großflächigen klinischen Studien die empirische Evidenz zu liefen. Bis dahin werde ich präklinische Experimente und (Eigen)studien veröffentlichen. Ein erstes Experiment wird Folgendes sein: Es ist ein durch freudschen Einfluss weitverbreitetes Vorurteil, dass psychische Prozesse (begrenzte) Energie verbrauchen. Ich denke in unsere Überflussgesellschaft ist das Gegenteil der Fall: sie stellen sie bereit. So wird dem luziden Träumen immer wieder mit dem Vorurteil begegnet, dass es anstrengend, kompliziert und nicht erholsam sei, weil es die Schlafqualität verschlechtere. Ich trete an, das Gegenteil zu zeigen. Ich will drei Gruppen einem Schlafqualitätstest über 8 Wochen unterziehen. Die Experimentalgruppe unterziehe ich einem Klartraumtraining, die Kontrollgruppe 1 führt nur Traumtagebuch und die Kontrollgruppe 2 füllt nur die Schlafqualitätsfragebögen aus ohne weitere Interventionen. Meine Hypothese ist, wenn man für die Schlafdauer kontrolliert (die den größten Einfluss auf die Erholsamkeit des Schlafes haben sollte), dann dient die (trainierbare) Traumerinnerung als verlässlicher Prädiktor für erholsameren Schlaf. Eine geeignete Coverstory muss ich mir noch ausdenken. Gleichzeit miterheben könnte man Selbstwirksamkeit und Wohlbefinden, weil ich denke, dass auch darauf große Effekte erzielt werden. Ein Antrag auf 5.000 EUR Forschungsgeld bei der Nachwuchsförderung der DGSM läuft bereits. Ich wäre sehr froh, wenn die Humboldt-Universität mich unterstützen könnte, zum Beispiel mit Bereitstellung von VPN-Marken.

Hier können Sie sich sowohl über das Klarträumen informieren als sich auch von meiner Formulierungsfähigkeit überzeugen:

https://blog.cognifit.com/de/luzides-traeumen/

Ich bin begabt und motiviert und wäre eine wertvolle Bereicherung für Ihr Team. Meinen Lebenslauf erhalten Sie anbei.

Mit freundlichen Grüßen
Uwe Krüger

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